Saturday, August 8, 2015

Free Download Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter, by Sophie von Bechtolsheim

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Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter, by Sophie von Bechtolsheim

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Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter, by Sophie von Bechtolsheim

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Sophie von Bechtolsheim, geb. 1968, Historikerin und Kommunikationswissenschaftlerin; die Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg lebt und arbeitet als Mediatorin in Uffing am Staffelsee und setzt sich zudem für den Täter-Opfer-Ausgleich ein. Sie ist verheiratet und hat vier Söhne. Sophie von Bechtolsheim ist stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung 20. Juli 1944.

Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 144 Seiten

Verlag: Verlag Herder; Auflage: 1. (28. Juni 2019)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3451072173

ISBN-13: 978-3451072178

Größe und/oder Gewicht:

12,1 x 2 x 19,5 cm

Durchschnittliche Kundenbewertung:

4.6 von 5 Sternen

6 Kundenrezensionen

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Vor 75 Jahren konnte Claus Schenk Graf von Stauffenberg es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren,unter Hitler als Militär zu dienen. Er ist einer der wichtigsten Köpfe des Attentats vom 20. Juli 1944 und erhat es ausgeführt. Umso erstaunter und neugieriger machte ich mich nun an das Buch seiner Enkelin, dennimmerhin steht auf dem Cover "Mein Großvater war kein Attentäter".Was die Autorin dann zu berichten weiß, ist oftmals nicht ganz neu. Natürlich war Stauffenberg nicht nurAttentäter. Er war ebenso ein liebevoller Vater, gläubiger Katholik und er war nicht von Anfang an gegen Hitler.Seine Enkelin Sophie von Bechtolsheim bringt auch Fakten die etwas unbequem für den großen Stauffenbergsind, aber sie macht gleichzeitig damalige Umstände deutlich. Für mich klingt das alles sehr korrekt. Sie hattedas große Glück ihre Großmutter kennengelernt zu haben, von ihr hat sie viel über den Großvater erfahren.Ein wenig Käuferfang vermute ich schon bei dem Satz "Mein Großvater war kein Attentäter". Natürlich war erder Attentäter. Schöner und ehrlicher wäre es gewesen, wenn auf dem Cover stehen würde: Mein Großvaterwar nicht nur der Attentäter. Auf den letzten beiden Seiten geht die Autorin dann kurz auf dieses Thema einund kommt mit den Attentätern der RAF oder islamistischen Attentätern. Nein, wohl niemand würde Stauffenbergin eine Reihe mit diesen Attentätern setzen, deshalb halte ich diese Einlassungen auch für Unfug. Wollte manallerdings ein neues Thema aufmachen, könnte man damit argumentieren, dass auch RAF-Terroristen oderislamistische Terroristen oftmals aus Gewissensgründen handelten oder handeln, ob wir diese Gründe nunteilen oder nicht ist eine völlig andere Frage . . .Fazit: Sophie von Bechtolsheim wirft als Enkelin einen familiären Blick auf den großen Claus Schenk Graf von Stauffenberg und was dabei heraus kommt, ist das Lebensbild eines Mannes, dessen Gewissen ihm befahl,gegen die Person Hitlers mithilfe eines Attentats vorzugehen. Was ich besonders interessant finde: Die Autorinschlägt den Spannungsbogen bis hinein in unsere Zeit: Wie lange bleiben wir in der Gegenwart politischeZuschauer, bevor wir mit unserem Wort oder unserer Tat eingreifen?

Sophie von Bechtolsheim, geb. 1968, ist nicht nur eine Enkelin des deutschen Widerständlers Claus Schenk Graf von Stauffenberg, sondern auch Historikerin. Als solche lehnt sie es kategorisch ab, ihren Großvater als Attentäter zu bezeichnen, weil dieser nicht mit den heutigen Terroristen bzw. Attentätern gleichzusetzen sei, denen es vorrangig nur um Zerstörung und Ausrottung gehe. Die Widerstandsgruppe um den 20. Juli 1944 wollte nämlich ein neues, politisch gerechtes System begründen. Dafür erachteten sie die Ermordung Hitlers allerdings als unumgänglich. Dass es im Nachgang gerade ihr Großvater ist, der immer im Fokus der Öffentlichkeit steht, wenn es um den 20. Juli 1944 oder den Widerstand gegen Hitler geht, ist ihr eine zu eindimensionale Sichtweise. Es gab unzählige Personen neben Stauffenberg, die bereit waren, für eine neue Ordnung ihr Leben zu lassen, über die aber wenig bis gar nicht gesprochen wird. Diese ungenügende Betrachtungsweise und gleichzeitige Instrumentalisierung, gar Überhöhung ihres Ahnen goutiert sie daher keinesfalls.Sophie von Bechtolsheim konnte ihren Großvater leider nicht kennenlernen. Ihr Wissen stammt daher größtenteils aus Gesprächen mit ihrem Vater Franz Ludwig, ihrer Großmutter Nina und aus überlieferten Quellen (Briefen, Fotos etc.). Dementsprechend hat sie es sich, gerade auch als Historikerin, nie leicht gemacht Stellung zu einem ihr fremden Mann zu beziehen. Bis heute hat sie Probleme damit, allein auf die "heroische Tat" reduziert und entsprechend hofiert zu werden. Diese Beweihräucherung betrieben weder ihre Großmutter noch die anderen Verwandten.Im vorliegenden Buch geht es hauptsächlich um den Privatmann Claus Schenk Graf von Stauffenberg, aber auch um den 20. Juli 1944 und dessen Folgen bzw. Stauffenbergs Pläne für danach. Die dürftige Quellenlage und die Hinrichtung am 21. Juli 1944 lassen bis heute nur Spekulationen zu. Wichtiger ist der Autorin aber, was für ein Mensch ihr Großvater gewesen ist. Um sich der "Überfigur" zu nähern, hat sie, so mein Eindruck, vor allem das Buch ihrer Tante Konstanze von Schultheiss genutzt. Denn viele Passagen aus der genannten Biografie über Großmutter Nina kamen mir bekannt vor. Wer Schultheiss' Buch gelesen hat, der wird also nicht viel Neues erfahren, eher Altbekanntes wiederfinden. Bechtolsheims 75-seitige Familiengeschichte ist trotzdem lesenswert. Das liegt nicht nur am baldigen 75. Gedenktag des Attentats, sondern vor allem an den vielen Einblicken ins Stauffenberg'sche Privatleben. Von den Großeltern Claus und Nina über den Vater Franz Ludwig bis zu Enkelin Sophie wird der Bogen gespannt. Meine Highlights waren die Schilderungen über Stauffenbergs Charakter und Eigenheiten sowie die großmütterliche Kritik an bekannten neuzeitlichen filmischen Inszenierungen (Operation Walküre und Stauffenberg (Der Film)).FAZITPersönlicher Annäherungsversuch an den medial überhöhten Großvater, der zwischen den Zeilen viel Stolz und Dankbarkeit offenbart. Spannend bleibt, wie in Zukunft über Stauffenberg und dessen Attentat gesprochen und gerichtet werden wird.

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